Dicke Luft beim 1. FC Bocholt.
Mit einem Sieg im Montagsspiel beim SC Paderborn II hätte der Verein seinen starken Start mit drei Siegen aus vier Spielen veredeln können. Doch der FCB blamierte sich beim Aufsteiger und kassierte eine 0:5-Klatsche.
Entsprechend sauer war Trainer Dietmar Hirsch nach der Partie. "Wir waren gar nicht da. Das sah aus wie in einem Freundschaftsspiel", ärgerte er sich im Interview mit Vereinsmedien.
Schon zur Halbzeit lag Bocholt mit 0:3 zurück. Und auch die drei Wechsel zur Pause verpufften. Überragender Mann auf Seiten der Paderborner: Adrian Bravo Sanchez, der an allen fünf Treffern beteiligt war.
"Wir haben gar nicht so viele Chancen aus dem Spiel heraus zugelassen. Wir haben die Zweikämpfe im Mittelfeld nicht angenommen und uns rund spielen lassen. Wir bekommen drei Tore durch Standardsituationen, eins legen wir dem Gegner selber auf - wir haben uns selbst geschlagen", klagte Hirsch - und stellte fest: "Das war eine Nicht-Leistung. Wir waren schlecht, es war teilweise bodenlos."
Auch den Ausfall von Top-Stürmer Malek Fakhro sei "überhaupt kein Argument" für den Auftritt, meinte Hirsch. Ohne den gebürtigen Essener, der auf drei Treffer in vier Einsätzen kommt und eine Gelb-Rot-Sperre absaß, präsentierte sich die Offensive harmlos. "Wir haben einen relativ breiten Kader. Jeder möchte spielen. Da gibt es keine Ausreden. Das hatte nichts mit dem Personal oder der taktischen Grundordnung zu tun."
Nur die Fans der Bocholter enttäuschen am Montagabend nicht. Über 100 von ihnen waren zu der unpässlichen Zeit die über 200 Kilometer nach Ostwestfalen gereist. "Sie haben uns bis zum Schluss unterstützt. Wir können uns bei ihnen nur entschuldigen", meinte Hirsch.
Viel Zeit zum Ärgern bleibt dem 51-Jährigen nicht. Schon am Samstag steht die nächste Partie an, dann kommt der SC Wiedenbrück an den Hünting (14 Uhr, RS-Liveticker). Was Hirsch zuversichtlich für eine Leistungssteigerung macht? "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schnell wieder in die andere Richtung gehen kann. Die Mannschaft ist in der Lage, eine Trotzreaktion zu zeigen. Man darf auch nicht alles schlecht reden."